
“Adam und Eva: “…denn es ist mir nicht wurscht, was ihr esst…”, 2016, Acryl auf Leinen, 200×160
Das Lebensmittel Apfel ist seit Beginn der Zivilisationsgeschichte symbolbehaftet. Mit der biblischen Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies ist der Apfel als verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis, Sinnbild für Verführung, Begehren, Lust, Genuss, Erotik und damit als Utensil der Trickkiste des sündigen Weibes zugeteilt.
In der vorliegenden Interpretation reicht Eva Adam den Apfel „hintenherum“, Adam verdeckt seine Augen, sein Antlitz, er sieht nicht was er tut. Er will nicht wissen, er hat keine Verantwortung, er ist ein der weiblichen Verführung ausgesetztes Opfer. Beide stehen nicht zu ihrem Tun, zu ihrer Lust, zur verlockenden Übertretung des Verbotenen.
Gott ist einerseits der autoritäre, gewalttätige, rachsüchtige Vater, andererseits der vermeintlich fürsorgliche Vater, der vorgibt, besser zu wissen, welche Frucht aus dem Lustgarten für uns bekömmlich ist und welche nach mehr Freiheit und Selbstbestimmung schmeckt und daher als sündig verboten ist: Denn es ihm nicht wurscht, was wir essen…