Ich arbeite bevorzugt mit gefundenen Objekten. Mein erster Zugang zu Stacheln war, dass ich ein völlig intaktes Helmvisier aus Plexiglas gefunden habe, durchsichtig und klar, also nicht getönt. Ein durchsichtiges Visier verringert verschiedene Funktionen wie Schutz, Wehrhaftigkeit, Unsichtbarkeit und die Möglichiet zur Täuschung (Siegfried). Ich hatte daher sofort den Impuls, es mit Stacheln zu versetzen, um es wehrhaft zu machen: Ein Mensch hinter einem geschlossenen Visier hat für den Betrachter etwas Unheimliches und Unnahbares. Das durchsichtige Visier wirkt aber schutzlos; die Stacheln wirken wie ein wilder Blick und heben die Schutzlosigkeit auf. Fertig gestellt erkannte ich den vielfältigen Einsatz, als Kopfschmuck, als Brustschutz, als Kleiderschürze, als Wandobjekt, als Möbel etc. Bis heute verwende ich es als durchaus widerständiges Motiv.
Stacheliges mit Künstlerin im Atelier, 2017
Stacheliges mit Künstlerin, 2017
„Fuchs als Igel“ (Fuchs mit stacheligem Rücken), 2017

Deckenobjekt: Entwurf für Ausstellung in der Künstlerischen Volkshochschule

Links: Dein = Mein ganzes Herz, 2017, Plastik, Kabel, Acryl, 70 x 120 x 10. Rechts: Dein = Mein ganzes Herz, 2017, 30 x 25 x 5 cm